Mi., 27.11.2024, 19:00 h
Für die Zwecke des NS-Regimes war der Nutzen der Gerichtsbarkeit als scheinlegales Mittel der Drangsalierung und Einschüchterung derart groß, dass nicht nur Sondergerichte geschaffen wurden, sondern auch neue Justizapparate entstanden. Im Sog des entfachten destruktiven Machtwahns belebten Justiz-„Reformer“ schließlich das zuletzt im Ersten Weltkrieg genutzte Standrecht wieder. Rasch wurde es zum biegsamen Rechtfertigungsgrund für brutale Willkür gegenüber Soldaten und unterjochten Bevölkerungen im besetzten Europa. Ab 1943 verstärkten die Nationalsozialisten nochmals ihren Justizterror. Dies gebar die „Fliegende“ Standgerichtsbarkeit sowie sonderpolizeiliche Formationen, wie die „Feldjäger-Kommandos“, die die Spirale der Gewalt weiter eskalieren ließen. Am Mittwoch, den 27. November, um 19 Uhr spricht Dr. Peter Kalmbach im Saal der Villa ten Hompel und online über Zoom über die Entstehung und Wirkung der Fliegenden Standgerichte als Instrument der nationalsozialistischen Militärjustiz.
Dr. Peter Kalmbach ist Rechtshistoriker und Kriminologe. Er unterrichtet hauptamtlich an der Verwaltungsschule Bremen und als Lehrbeauftragter an der Universität Bremen.
In Kooperation mit: Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalarbeitsgruppe Münsterland e.V., Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V., LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe.
Bildinfo: Porträtfoto Peter Kalmbach (Foto: privat)
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch, Donnerstag 18.00 bis 21.00 Uhr
Samstag, Sonntag 14.00 bis 17.00 Uhr